Dienstag, 9. August 2011, 23:43 Allergien beim Tier - das sollten Sie wissen Habe das gerade im Tasso Newsletter gelesen und finde das es hier ganz gut rein passt. Vielleicht hilft die Info ja den ein oder anderen hier.
In den Industrieländern sind Allergien schon seit Jahrzehnten auf dem Vormarsch. Man geht zurzeit in der Humanmedizin davon aus, dass alle 10 Jahre Allergien beim Menschen um 50-100% zunehmen. Eine ähnliche Entwicklung ist leider auch in der Tiermedizin, speziell bei Hunden, zu beobachten. Doch was sind Allergien überhaupt? Eine Allergie ist eine Überempfindlichkeitsreaktion des Körpers auf bestimmte Stoffe (Allergene). Allergien können in drei Gruppen eingeteilt werden: 1. die Umweltallergie auf Auslöser wie Hausstaubmilben, Schimmelpilze, Gräser oder Pollen; 2. die Flohspeichelallergie; 3. die Futtermittelallergie oder -unverträglichkeit.
Das Hauptsymptom einer Allergie ist Juckreiz. Zusätzlich treten meistens Hautveränderungen auf. Die Veränderungen der Haut werden oft durch zusätzlich vorliegende Infektionen mit Bakterien oder Hefepilzen verschlimmert und kompliziert. Auch Atemwegssymptome wie Augen- oder Nasenausfluss, Niesen oder Husten können auftreten. Bei Futtermittelallergien liegen oft auch Symptome des Magen-Darm-Traktes wie wiederkehrende Durchfälle vor. Allergien können oft nur im Ausschlussverfahren anderer Erkrankungen diagnostiziert werden.
Zur Behandlung stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Idealerweise würde man das auslösende Allergen einfach meiden bzw. bei der Fütterung weglassen. Bei Hausstaubmilbenallergie ist dies beispielsweise aber nicht machbar. In solchen Situationen kann man mit Medikamenten, die das Immunsystem beeinflussen wie z. B. Kortison (Vorteil: billig, oft sehr gut wirksam; Nachteil: schlimme Nebenwirkungen wie z. B. Lebererkrankungen möglich; gerade bei Futtermittelallergien oft schlecht wirksam) oder auch Zyklosporin (Vorteil: weniger Nebenwirkungen als Kortison; Nachteil: deutlich teurer als Kortison) arbeiten. Was für den jeweiligen Patienten in Frage kommt, ergibt sich aus dem Gespräch mit dem Tierarzt.
Als weitere Behandlungsoption bei Allergien gibt es die sogenannte allergenspezifische Immuntherapie (ASIT). Hierbei wird mit der Injektion von steigenden Allergenkonzentrationen versucht, das Immunsystem des betroffenen Tieres unempfindlich gegenüber den Allergenen zu machen. Die ASIT ist immer eine lebenslange Therapie. Der Erfolg stellt sich oft erst nach 12-14 Monaten ein. Bei fast drei Viertel aller Patienten ist diese Therapieform erfolgreich. Erfolg heißt hier, dass mindestens eine Verbesserung der klinischen Symptome erreicht wird. Grundsätzlich kann man Allergien nicht heilen. Wichtig ist daher das Ziel, die Allergie gut zu managen und das Tier möglichst beschwerdefrei zu bekommen.
Naturheilkundlich geht/sieht man das Thema Allergien etwas anders bzw. der Ansatz ist ein Anderer.
Allergien sind unstrittig eine überschießende Reaktion des Immunsystems.
Schulmedizinisch "behandelt" man die Symptome z.B. Durchfall, Juckreiz....usw. Bei Futterunverträglichkeiten meist langwierige Ausschlussdiät und dann Vermeidung der Futter worauf reagiert wird.
Die Frage der Ursache, also warum das Immunsystem überreagiert, bleibt dabei aber unbeachtet und auch untherapiert.
Der alternative Ansatz ist da etwas anders. Hier versucht man über die Ursache, die Symptome in den Griff zu bekommen. Dann wird die Ursache behandelt, die Symptome verschwinden. Bei Futterunverträglichkeiten kann in den meisten Fällen nach der Behandlung wieder alles gefüttert werden ohne das es Probleme gibt.
Ich schreib euch mal den Klassiker auf:
Katze hat Juckreiz und wird dem TA vorgestellt. Was macht der? Wenn er gut ist, dann macht er einen Abklatsch und/oder ein Hautgeschabsel. Die meisten TÄe jedoch lindern den Juckreiz mit? Richtig! Cortison Wie wirkt Cortison hierbei? Durch "ausknipsen" des Immunsystems reagiert der Körper nicht mehr auf Allergene, d.h. die Symptome verschwinden. Aber ist das Heilung? Wohl nicht, denn wenn das Cortison ausgeschlichen wird oder das Depotcortison aufhört zu wirken, dann kommen die Symptome wieder. Meist sogar schlimmer als vorher, denn das Immunsystem wurde noch mehr in Unordnung gebracht. Der Teufelskreis hat begonnen.
Naturheilkundlich klärt man erstmal ab, warum das Immunsystem in Schräglage ist. Man sieht die Allergie als Symptom und nicht als die Krankheit. Also eine Allergie sozusagen als Hilferuf des Körpers. Wenn man dann die Ursache(n) gefunden hat ( sehr oft Folge von Impfungen, SpotOns, Behandlung von Durchfällen ohne Darmaufbau, usw...) dann klärt man noch ab worauf das Tier reagiert, damit während der Therapie diese Allergene vermieden werden. Dann erfolgt die Behandlung. Diese kann sich, je nachdem wie lange das Problem schon bestand, über mehrere Monate hinziehen. Es dauert ein geschrottetes Immunsystem wieder aufzubauen. Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass wenn man mit Cortison aufhört das Immunsystem gleich wieder da ist. Weit gefehlt. Wenn ein Immunsystem soweit runter gefahren wurde dauert es viele Wochen/Monate bis es wieder da ist. Aber es geht und es ist einfach nur toll, wenn man einem Allergiker dann wieder alles füttern kann ohne das es Durchfall gibt oder er sich die Haut vom Leibe kratzt.
Bei meiner Katze hat es damals gute 6 Monate gedauert, dann durfte sie wieder alles fressen.
Schulmedizinische Behandlung einer Futtermittelunverträglichkeit: Ausschlussdiät, danach Vermeidung des/der Futtermittel die nicht vertragen werden, schlimmstenfalls Hypoallergenic Futter Behandlung des Immunsystems: keine Folge: Liste der Unverträglichkeiten wird immer länger da die Ursache nicht behandelt wurde
schulmedizinische Ansätze folgen stets dem Ursache-Wirkungs-Prinzip. Und in komplexen Themen wie Ernährung, Immunsystem, etc. sind isolierte Ursache-Wirkungs.-Beziehungen nahezu wertlos. Aufgeklärte Schulmediziner sind sich dieses Dilemmas wenigstens bewusst, die meisten sind jedoch der (irrigen?) Ansicht, dass das Problem durch mehr Wissen immer kleiner wird.
Alternativmedizinische Ansätze leiden ganz oft unter einer strikten Erklärbarkeit und werden daher nicht akzeptiert. Viele Alternativmediziner gehen dann den Weg, über oft merkwürdige Erklärungen eine Art Beleg liefern zu wollen - und stellen die alternativmedizinischen Ansätze dabei wiederum ins Abseits - Stcihwort: Esoterik.
Dabei wäre es so einfach, alternative, ganzheitliche Methoden ins rechte Licht rücken zu können: nämlich empirisch. Die China-Study belegt in beeindruckender Weise, wie stark empirische Belege sind, auch wenn aufgrund der überbordenden Komplexität das Ursache-Wirkungs-Geflecht in absehbarer Zeit wohl nicht einmal in Grundzügen erklärt sein wird. Schon deshalb sind viele naturheilkundliche Ansätze nicht in erster Linie additiv sondern substraktiv - sie vermeiden und reduzieren schädliche oder unnatürliche Einflüsse und setzen erst dann darauf, additiv, ganzheitlich dagegenzuwirken.
@Jens Welcher TA sucht denn nach der Ursache???? Die meisten stürzen sich doch enthusiastisch in die Symptomenunterdrückung. Symptom weg - Problem gelöst. ;-)
Das tun aber nicht alle Tierärzte es gibt auch genügend Ärzte die sich Gedanken machen und erst sämtliche Möglichkeiten ausschließen. Trotz allem finde ich ein vorläufiges Unterdrücken der Sypmtome auch im Sinne des Tieres für in Ordnung WENN weiter nach Ursachen gesucht wird ..kein Tier muss Schmerzen, Juckreiz oder Ausschlage ertragen bis man mal die Ursache findet ..das kann wie bei uns über Jahre andauern ..und auch sehe ich die Tierhalter in der Pflicht sich zu informieren und mitzudenken und nicht jede xy-standardbehandling einfach hinzunehmen ..gesundes Misstrauen ist durchaus angebracht ..aber alle TÄ über einen Kamm scheren dass sie an ursachensuche nicht interessiert sind finde ich auch nicht gut.
Zitat von princess im Beitrag #7Das tun aber nicht alle Tierärzte es gibt auch genügend Ärzte die sich Gedanken machen und erst sämtliche Möglichkeiten ausschließen. Trotz allem finde ich ein vorläufiges Unterdrücken der Sypmtome auch im Sinne des Tieres für in Ordnung WENN weiter nach Ursachen gesucht wird ..kein Tier muss Schmerzen, Juckreiz oder Ausschlage ertragen bis man mal die Ursache findet ..das kann wie bei uns über Jahre andauern ..und auch sehe ich die Tierhalter in der Pflicht sich zu informieren und mitzudenken und nicht jede xy-standardbehandling einfach hinzunehmen ..gesundes Misstrauen ist durchaus angebracht ..aber alle TÄ über einen Kamm scheren dass sie an ursachensuche nicht interessiert sind finde ich auch nicht gut.
Also erstmal steht in meinem Beitrag "die meisten TÄe" und nicht alle....;-) , zweitens gibt's viele Probleme bei Tieren die es in der Schulmedizin gar nicht gibt. Impfschäden z.B. Das ist der Klassiker für Juckreiz usw. . Lt. Meinung der TÄe gibt's sowas nicht. Kein Tier muss mit Allergien oder den Symptomen einer Allergie leben. Aber den TA der das auf herkömmliche Weise heilt (und ich meine Heilung, d.h. das Tier kann hinterher wieder uneinschränkt alles tun und fressen) den würde ich gern kennenlernen bzw seine Adresse haben wollen um ihn weiter zu empfehlen. Und wenn du dir mal anschaust wie die Diagnostik bei Allergien vom TA ist.....1. Bluttest ( Screening viel zu grob und - viel schlimmer - nicht aussagefähig ), 2. Ausschlussdiät (bei Verbesserung des Hautbilds wird dann das allergieauslösende Futter vermieden oder Hypoallergenic gefüttert, Beides hat NICHTS mit Heilung zu tun!) . Aber die Ursache warum ein Immunsystem in Schräglage kommt, wird beim TA in der Regel nicht geklärt. Ebenso wenig wie nach längeren Einnahmen von chem. Mitteln mal ne Entgiftung gemacht wird oder (bei sehr vielen TÄen) der Darmaufbau nach AB schlichtweg für überflüssig erklärt wird. Es wird nicht nach Schwermetallbelastungen (Impfungen) gesucht, vorsorglich gibt's nochmal SpotOn (es könnten ja Milben sein). SpotOns sind Nervengifte..... sehr gesund für den Organismus. ;-).
Ich hab mit der Diagnostik von TÄen aus ganz Deutschland zu tun.... und nein... das sind leider keine Einzelfälle die ich hier beschreibe. Das ist eher traurige gängige Praxis, die ich mit einer von meinen Katzen auch schon durch habe. (So bin ich ja überhaupt auf alternativen Wegen gelandet.)
Wenn man einen TA erwischt hat der anders arbeitet, dann kann man sich jeden Morgen freuen, denn meistens (!) sieht das leider Anders aus.
dennoch, es gibt schon TÄ, die da sehr offen sind und vor allem auch die Grenzen der Behandelbarkeit sehr gut kennen - inkl. der oftmals überflüssigen oder nur rein prophylaktischen AB-Behandlungen, wissenschaftlich unhaltbaren Impfschemata, etc. nur - und da kann ich ebenfalls aus vielfältiger Erfahrung sprechen - ist das wirklich eine Ausnahme und nur selten vorzufinden.
Was die Allergien anbelangt, ist eine Ausschlussdiät nach meinem Verständnis gar nicht mal das schlechteste, um die akute Allergie in den Griff zu bekommen. Nach einer vernünftigen Ursachensuche kann man anschließend wieder nach und nach zu einer 'normalen' Fütterung zurückkehren.
Im Grunde kann man den Medizinern nicht einmal wirklich böse sein. Wenn man so tief seit Jahren oder Jahrzehnten in diesem Umfeld arbeitet, dann wird man einfach Teil davon - sicher ohne finstere Absichten. Die kritischen Geister unter den TÄ wählen im übrigen auch einen sehr unbequemen Weg, das möge bitte niemand unterschätzen, der die normalen Ärzte so hart kritisiert. Einen 'leichten' Weg zu wählen ist kein Alleinstellungsmerkmal der TÄ, das trifft vielmehr auf fast alle Menschen zu.
In der Hand haben es aber die Kunden - wir können mehr bewegen, wenn wir gut informiert und kritisch sind.
ZitatIn der Hand haben es aber die Kunden - wir können mehr bewegen, wenn wir gut informiert und kritisch sind.
eig halt ich mich hier lieber raus, weil mir da ne menge wissen fehlt. aber DAS möcht ich jetzt doch dicke unterschreiben. ich find unsern doc supertoll, aber ..... ich weiss auch, dass er eben kein gott ist und auch nicht alles wissen kann. gelernt habe ich, auch bei ihm kritisch zu sein. selten baue ich nur auf seine aussagen... sondern sicher mich ab und bleibe offen für zweitmeinungen. hab ich früher nicht so gemacht, aber man lernt ja nie aus gelle meine bande dankt es mir ich find es toll was ich hier so alles lerne, mir zwar nicht immer merken kann, aber merke wen ich fragen muss hihi
Zitat von Jens im Beitrag #9 Im Grunde kann man den Medizinern nicht einmal wirklich böse sein. Wenn man so tief seit Jahren oder Jahrzehnten in diesem Umfeld arbeitet, dann wird man einfach Teil davon - sicher ohne finstere Absichten. Die kritischen Geister unter den TÄ wählen im übrigen auch einen sehr unbequemen Weg, das möge bitte niemand unterschätzen, der die normalen Ärzte so hart kritisiert. LG, Jens
Ja sie lernen es ja auch nicht anders. Es wird an den Unis ja so gelehrt (ebenso das RC und Hills super Futter sind :-(. Klar die sponsern ja die Unis. ) und entsprechend setzen sie das um. Schade ist halt nur, dass nur wenige seltene Ausnahmen über den Tellerrand hinausschauen. ( Und die die über den Tellerrand schauen, werden oft von ihren Kollegen tyrannisiert. Unglaublich was sich mancher TA, der auch alternativ arbeitet von seinen Kollegen anhören muss bzw was die sich einfallen lassen um diesem TA das Leben schwer zu machen.) Und trotzdem erwarte ich von einem Mediziner, dass er sich fortbildet. Und zwar mehr als 20 Std./Jahr. Schließlich geht's um Lebewesen.
Wenn bei einer älteren Katze mit Erbrechen und Durchfall nur Giardien getestet werden plus Niere und Leber über Blut, ist das m.M.n. fahrlässig. Und das in einem "Ausbildungsbetrieb" für Tierärzte hier in Hannover. Wenn so gelehrt wird, dann braucht man sich nicht wundern, das man sich als Tierhalter verdammt gut informieren muss um ne vernünftige Diagnostik zu bekommen bzw. sein Tier wieder gesund zu bekommen.
Wenn eine Ausschlussdiät richtig gemacht wird, bin ich bei dir @Jens (schließlich besser als Nichts) , das was aber meist über TÄe veranlasst wird (Pferd mit Kartoffel für Hund und Katz), ist auch wieder nur ein liebloser Versuch der an den Anforderungen eines Fleischfressers wieder am Ziel vorbei schießt.
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Tigerstübchen
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29.01.2012 16:38
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es gibt auch genügend Ärzte die sich Gedanken machen und erst sämtliche Möglichkeiten ausschließen. Trotz allem finde ich ein vorläufiges Unterdrücken der Sypmtome auch im Sinne des Tieres für in Ordnung WENN weiter nach Ursachen gesucht wird ..kein Tier muss Schmerzen, Juckreiz oder Ausschlage ertragen bis man mal die Ursache findet ..das kann wie bei uns über Jahre andauern ..und auch sehe ich die Tierhalter in der Pflicht sich zu informieren und mitzudenken und nicht jede xy-standardbehandling einfach hinzunehmen ..gesundes Misstrauen ist durchaus angebracht ..aber alle TÄ über einen Kamm scheren dass sie an ursachensuche nicht interessiert sind finde ich auch nicht gut.