Mal wieder was von der wunderbaren Arbeit, die die Helferinnen zu leisten:

So sieht der Stand aus des Vereins, der auf vielen Flohmärkten, Stadtteilfesten und sonstigen Veranstaltungen zu finden ist. Dort werden auch alle selbstgebastelten Sachen verkauft, Aufklärungsarbeit zum Thema Kastration geleistet usw.

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Wollte ich dir auch noch schicken, aber jetzt hast du es ja schon gesehen *hüpf*

Und wieder eine Geschichte von der Tätigkeit der Straßenkatzen, erzählt von Gabi:

Der Stadtteil Tannenbusch ist in Bonn ein sozialer Brennpunkt, in dem wir immer wieder unkastrierte und oft sehr scheue Katzen einfangen. Aus einem vermüllten Keller – dem Hausmeister sei Dank, dass er uns aufschloss – holten wir insgesamt fünf Katzenkinder, eines hübscher als das andere! Um überhaupt dran zu kommen, mussten wir den Sperrmüll einzeln herausholen und im Flur stapeln, und dabei aufpassen, dass der restliche Müllstapel nicht umfiel und die Katzenkinder darunter erdrückt.

Als Dankeschön hat Katzenfräulein Anni (grau getigert) Thea herzhaft in den Finger gebissen, sodass diese im Anschluss ins Krankenhaus fuhr, um ihre Tetanusimpfung aufzufrischen.

Am nächsten Tag fingen wir auch die Katzenmutter, die frisch kastriert dort wieder freigesetzt wurde. Die Nachbarschaft füttert bereitwillig! Wenn alle nur genauso bereitwillig beim Einfangen helfen würden ….

Gruß
Gabi

Und hier die Fotos:

20200515_135305.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)20200515_135333.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Alexas Aliano Aladin Action Anni (1) (1).JPG - Bild entfernt (keine Rechte)



Die Katzenkinder wurden wie folgt getauft: Alexas, Aliano, Aladin, Action und Anni

Das habe ich mir auch gedacht, als ich den Müllhaufen gesehen habe, arme Miezis

Zwei waren da noch nicht gesichert, deshalb sind nur drei auf dem Foto. Die Kleinen sind auf einer Kitten-Pflegestelle, auf der auch 3 erwachsene Katzen sind, damit die Zwerge sich alles schön von den großen abgucken können. Von da aus gehen sie in die Vermittlung.

Heute erzähle ich euch mal die böse Geschichte von Kater Tiger und wie er doch sein Glück fand und jetzt Socke genannt wird

So begann der Hilferuf von Gabi an mich:

Liebe Andrea,

heute bitten wir um Unterstützung und Deinen Kontakt zum Katzenforum.

Tigers Geschichte:
Tiger lief uns vor einigen Jahren an einer betreuten Futterstelle in Bonn zu und es dauerte lange bis wir ihn nun einfangen konnten und zum Tierarzt zwecks Kastration bringen. Leider zu lange, denn er wird auf 5 – 8 Jahre geschätzt und hat sich irgendwo mit FIV angesteckt (Katzenaids). Für viele Katzenhalter und auch Tierärzte ist das ein Todesurteil, aber Aids ist ausschließlich über Körperflüssigkeiten ansteckend und nun da er kastriert ist und auch nicht als böser Schläger und Beißer bekannt, ist das Risiko für andere Katzen minimal d.h. überschaubar. Zusätzlich leidet er an Pododermitis, die leider durch sein angeschlagenes Immunsystem nur schwer heilt. Das heißt, an mehreren Pfoten läuft er über rohes Fleisch und jeder Schritt tut weh – siehe Foto. Zu erwähnen ist auch: Tiger ist ein Straßenkater, der sich nicht – noch nicht - anfassen und daher auch schlecht behandeln lässt.

Nach einiger Recherche haben wir eine Behandlungsmöglichkeit für ihn gefunden. Bei der sog. Kryochirurgie mit flüssigem Stickstoff werden die wunden Stellen vereist, sodass sich neue gesunde Haut bilden kann. Eine bis drei Behandlungen sind vorgesehen, oft reicht jedoch schon eine Behandlung. Das ganze geschieht in Vollnarkose und nur in einer Tierklinik.

Wir wollen ihm diese Chance auf ein schmerzfreies Leben geben und bitten daher um finanzielle Unterstützung. Noch weiß ich nicht was das kostet. Das muss ich noch erfragen und die Info wird nachgereicht. Behandeln lassen werden wir ihn jedoch auf alle Fälle, egal wie viel das kostet.

Im Voraus, ganz liebe Grüße und 1000 Dank!

Gabi

Hier Fotos von dem armen Tiger:

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Also bat ich im Forum um Spenden, damit Tiger in eine Spezialklinik gebracht werden konnte. Erst sollte er nach Gießen, die haben dann aber kurzfristig abgesagt, wir haben dann aber einen Termin in Hofheim bekommen.

Gabi berichtete dann weiter:

Guten Morgen Andrea,

wie angekündigt war Annemarie gestern mit Tiger in der Tierklinik in Hofheim. Die haben ihn nochmals gründlich untersucht und ein Ärzteteam hat sich über die mitgelieferten Laborwerte und Befunde beraten. Wir gehen nun folgenden Weg. Zunächst versuchen wir mit einem Medikament und hoch dosiertem Schmerzmittel seine Pfoten abzuheilen. D.h. vier Wochen muss er noch bei uns verbringen, da er beide Mittel regelmäßig einnehmen muss, und das können wir bei Freigängern nicht garantieren. Danach muss er nochmals untersucht werden. Die Kryochirurgie oder eine Strahlentherapie verbleibt dann als weiteres Mittel.

Aber wir sind guter Hoffnung, dass wir es vielleicht auch medikamentös in den Griff kriegen, da er ein „guter Esser“ ist und auch die übel schmeckenden Tabletten klaglos frisst. Nun gilt es ihn schmerzfrei und vor allem bei guter Laune zu halten, sodass er sich an uns Menschen gewöhnt. Zeitgleich suchen wir nach einem Ort wo er danach bleiben kann, da sein Gesundheitszustand als FIVerling lebenslang beobachtet werden muss. Aber da haben wir auf alle Fälle vier Wochen Zeit.

Euch allen zunächst ganz herzlichen Dank für Eure Zeit, die Anteilnahme, Euer Mitgefühl und nicht zuletzt die Geldspenden. Wie es aussieht, haben wir derzeit ausreichend für ihn gesammelt.

Ganz lieben Dank, ihr seid toll!

Eine Woche später und mit viel, viel Liebe schrieb sie dann das hier:

Hier Neuigkeiten von Tiger, nach Woche eins von vier der Behandlung für das Forum:

Das üble, da bitter schmeckende Medikament, das die Heilung seiner wunden Füßchen bewirken soll, nimmt er tapfer. Wir sind sooo froh, dass er stets guten Appetit hat und alles futtert, was man ihm vorstellt. Derzeit am liebsten Futter von Animonda – ein Schälchen mit dem Fußmedikament, ein zweites mit Schmerzmittel. Auch hat sich die Tierklinik gemeldet, die sich das Wundsekret im Labor genau anschaute. Das scheint jedoch unauffällig und muss nicht weiter behandelt werden. Die Rechnung der Klinik liegt uns noch nicht vor.

Nach einer Woche Behandlung erscheint er uns bereits munterer und besser zu Fuß. Ausgelegte Decken in seinem Zimmer zeigen nicht mehr so viele blutige Spuren, wie noch zu Anfang. Nur ist er ein wenig unterfordert und unausgelastet. Im Moment suchen wir einen Vorleser/eine Vorleserin, der/die sich zu ihm setzt und ihm Geschichten erzählt. Ansonsten wird er tagsüber stundenweise mit Classic Radio beschallt. Scheint ihm besser zu gefallen als der WDR Hausfrauensender.

Da er sich noch immer versteckt und wir ihn nicht stressen wollen, haben wir leider derzeit kein neues Foto von ihm. Wir bemühen uns jedoch weiter.

Sobald die Rechnung vorliegt, stelle ich die hier auch mal ein.

Hoffen wir mal, daß es jetzt bergauf geht und er bald wieder richtige Lebensqualität hat

Am 5.11.2022 kamen dann diese erfreulichen Nachrichten:

Kater Tiger wird heute (Freitag, 4.11.22) nochmals umziehen und zwar zu einer versierten Pflegestelle des Katzenschutzbund Köln, die a) Erfahrung mit FIV Katzen hat und b) zu einem Tierarzt geht, der Erfahrung mit Pododermatitis hat. Quasi ein 6er im Lotto. Das Problem ist, dass Pododermatitis als Autoimmunkrankheit immer wieder ausbrechen kann. Das heißt, selbst wenn er jetzt gesund ist und wieder in die Freiheit entlassen werden könnte, ist nicht gesagt, dass es so bleibt. Und ein zweites Mal wird er uns in keine Falle gehen. Wir versuchen ihn daher nun in eine sozial verträgliche FIVerling-Gruppe mit gesichertem Freigang zu integrieren. Dort hat er es warm und trocken und er wird gefüttert und beobachtet. Sollte er wieder wunde Füße bekommen, kriegt er Cortison übers Futter. UND die Pflegestelle ist sehr erfahren was scheue Katzen betrifft. Es heißt viel Geduld und noch mehr Zeit und Liebe zu investieren. Das funktioniert zwar nicht in 100 % aller Fälle, aber 99 von 100 werden irgendwann zahm und freuen sich über menschliche Gesellschaft.

Ich halte Dich/Euch informiert.

Liebe Grüße Gabi

DIe Rechnung der TK belieft sich erfreulicherweise nur auf 385,60 €, die Dank vieler Spenden gezahlt werden konnte.

Am 23.11.2022 dann eine nicht so tolle Nachricht vom armen Tiger:


Tiger braucht unbedingt einen neuen Namen, denn ein Tiger ist er nicht. Auf gar keinen Fall!! Ich hatte zunächst an Gandhi als Vorzeigepazifist gedacht. Jedoch ist Tigers Figur weit weg von Gandhis – sehr weit weg 😊

Er lebt zurzeit bei Köln mit Auslauf, wobei er durch den Zaun mit anderen FIV-positiven Katzen Kontakt aufnehmen könnte. Nur tut er sich schwer mit Artgenossen. Durch seine unterwürfige Art „verlangt“ er regelrecht danach, gemobbt zu werden. Wenn ein Mensch vor mir stünde, würde ich ihn zu einem Kurs „Selbstbehauptung“ oder vielleicht in ein Bootcamp schicken. Wie stärkt man jedoch bei Katzen das Selbstbewusstsein?! Zurzeit teilt er sein Gehege mit zwei Zwergziegen und diversen strubbeligen Hühnern (das muss so aussehen, das ist eine besondere Rasse). Fotos folgen. Über den Winter bleibt er dort, aber im Frühjahr müssen wir neu über ein passenderes Zuhause nachdenken.

Tja und heute dann die absolut erfreuliche Nachricht, ich habe ein paar Freudentränchen vergossen, ganz ehrlich, dieses Kerlchen ist mir so ans Herz gewachsen, auch wenn ich ihn nie selber gesehen habe

Liebes Forum,

nach langer Zeit mal wieder ein Bericht zu Kater Tiger, der jetzt Kater Socke heißt. Ich persönlich glaube, dass es den Katern gut tut, wenn man denen das Testosteron wegnimmt. Die werden zu besseren Kater-Persönlichkeiten!!!

Kater Socke wurde über die Zeit auf der Pflegestelle deutlich selbstbewusster und mutiger, und so ist er kein Mobbingopfer mehr. Er hebt sogar die Pfote, wenn sich die junge aufdringliche Katzendame zu ungestüm nähert. Zwar lässt er sich noch immer nicht anfassen, aber wenn er sich aufs Futtern konzentriert, kann man ihm schnell mal über den Rücken streicheln. Er wird noch immer teilzeit-gebarft (2 – 3 x pro Woche) und erhält an den übrigen Tagen hochwertiges Dosenfutter. Trockenfutter, was er in seinem früheren Leben ausschließlich erhielt, findet er nun Bäh! Seine Pfötchen sind vollständig verheilt und der dortige Tierarzt hat sogar die Theorie aufgestellt, dass es sich nicht um Pododermatitis handelt(e), sondern er sich die Pfoten irgendwo verätzt hätte. Auch konnten wir durch mehrere Futterwechsel ausschließen, dass es sich um eine Art von Allergie handelt. Es ist und bleibt gesund!

D.h. einem Umzug in ein größeres Gehege, wo mehr Artgenossen (alle FIV positiv) und weniger Hühner und Schafe leben, steht nichts mehr entgegen.

An alle im Forum, die an seinem Schicksal Anteil nahmen und nehmen sende ich viele Grüße und nochmals großen Dank für alle Geldspenden.

Herzlichst
Gabi

Das sind die Geschichten die einen trotz des ganzen Elends immer wieder zuversichtlich in den Tag schauen lassen, denn ohne diese Lichtblicke könnte man das Elend nicht ertragen!

Danke, das ist ganz lieb vo dir, gebe ich gerne an Gabi weiter. Diesen Zuspruch braucht sie. So oft sitzen sie und noch ein paar Mädels bei Wind und Wetter draußen und versuchen Katzen zu retten, da kommt schon mal Frust auf, aber wenn sie dann so liebe Worte von euch bekommen, geht es auch ganz schnell wieder aufwärts

Danke, ja Gabi und die Mädels sind toll. Ich bin nur ein ganz kleines Rädchen im Getriebe und versuche den Verein bisserl bekannter zu machen und auf die Beine zu bringen, für so was bleibt ja auch keine Zeit sonst bei Gabi.

Ähhh nicht alles, nein, nächste Woche versuche ich Schlüsselanhänger zu basteln, das kann was werden Aber meine liebe Kollegin Steffi wird mir sicher helfen, das ist genau das richtige für sie